Und so war es auch für uns bei kross nicht einfach nur irgendein Mittwoch, sondern ein ganz besonderer Tag. Nach dem Vorbild vom Nikolaus hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht, den Menschen in der Stadt Schweinfurt an diesem Tag besonders würdevoll zu begegnen, die zu besuchen, die sonst häufig nicht in unserem Blickfeld sind, und mit vielen kleinen Schokonikoläusen im Gepäck bzw. auf dem Arm klein und groß, alt und jung eine kleine Freude zu machen.
So machten wir uns morgens als erstes auf den Weg, zu den Patient*innen und Pflegenden der Palliativstation des Josefs-Krankenhaus. Mit viel Respekt vor dem, was uns dort erwarten würde, erlebten wir viele wertvolle Momente und eine große Dankbarkeit. Gleichzeitig spürten wir aber auch, wie schwer es ist, dort die richtigen Worte für den*die Einzelne*n zu fnden.
Danach ging es weiter zur Suppenküche der Kindertafel, wo bereits viele Menschen auf uns und den verkleideten Nikolaus warteten. Auch hier durften wir unsere kleinen Schokonikoläuse an die Helfer*innen sowie die Empfänger*innen der warmen Mahlzeit verteilen und eine kleine Freude schenken.
Weiter ging es dann durch die Innenstadt und wir beschenkten die Menschen, die uns auf der Straße begegneten. Zuerst war ich noch etwas zurückhaltend, denn es fällt mir normalerweise schwer, einfach fremde Menschen anzusprechen. Doch nach den ersten positiven Erfahrungen und wirklich schönen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, viel es mir zunehmend leichter. Und die Reaktionen auf den verkleideten Bischof Nikolaus waren wirklich faszinierend. Erwachsene Menschen, die die Straßenseite wechselten, um ein paar Worte mit uns zu wechseln, Jugendliche, die unbedingt ein Selfie mit dem Nikolaus wollten, Kinder, die den Nikolaus mit großen Augen anschauten, usw. Es machte wirklich Spaß, den Menschen mit einer Kleinigkeit so eine große Freude zu bereiten und Postbot*innen, Busfahrer*innen, Marktverkäufer*innen, Mitarbeitenden der Straßenreinigung usw. unseren Dank und unsere Wertschätzung auszudrücken.
Doch mit der Zeit wurde es dann doch ziemlich kühl und wir freuten uns über eine kleine Pause, bevor es weiter zur nächsten Station ins kom,ma, dem offenen Jugendtreff der kja ging. Dort hatten die Hauptberuflichen Mitarbeitenden und die Teamer*innen für jedes Kind der Hausaufgabenbetreuung einen kleinen Text verfasst, den unser Nikolaus vortragen und zusammen mit einem Schoko-Nikolaus überreichen durfte.
Doch auch das sollte noch nicht unsere letzte Station gewesen sein und es ging für uns noch weiter ins Pflegezentrum am Wasserturm, wo wir die Bewohner*innen und das Personal auf sechs Stationen besuchen durften. Auch hier erlebten wir viele berührende Begegnungen mit den Menschen, die sich für einen Moment in ihre Kindheit zurück versetzt fühlten. Für einen Besuch in der Bahnhofsmission waren wir dann leider zu spät dran, doch konnten wir in den darauffolgenden Tagen auch dort noch Schokonikoläuse vorbeibringen.
Es war ein anstrengender, aber sehr würdevoller Tag für alle Beteiligten.
Laura Kunz